Wir sind eine Konversationsgruppe aus Collado Villalba und Umgebung, die sich jeden Freitagmorgen trifft, um Deutsch zu üben.
Hier finden Sie Informationen über die Themen, die wir jede Woche besprechen werden, sowie eine Übersicht des Interessantesten rund um die deutsche Sprache.

Somos un grupo de conversación de Collado Villalba y alrededores, que queda cada viernes por la mañana para practicar alemán.
Aquí encontrarás los temas que tratamos cada semana y una interesante recopilación de todo aquello que atañe al idioma alemán.

Sonntag, 21. April 2013

Ecuador: Selbstbewusster Partner in Lateinamerika | Journal Interview


Während der Süden Europas in der Krise steckt, wächst in den meisten Ländern Lateinamerikas die Wirtschaft. Auch in Ecuador. Über Partnerschaft, Investitionen und Perspektiven spricht der Präsident Ecuadors, Rafael Correa, ein promovierter Wirtschaftswissenschaftler, im Journal-Interview.

Sonntag, 14. April 2013

Alles zum Thema Wetter

Einfach zum üben...
Möchten Sie wie das Wetter heute ist wissen? 
Mit das ZDF Wetter, klicken Sie auf drop-down list Vorhersage und so über verschiedene Konzepte erfahren:
Temperatur, Wind, Satellit Ansicht, Regen und Schnee, See und Städte Wetter, Pollen, UV Strahlen und Waldbrandgefahr
Können Sie uns sagen was die Bilder  zeigen?
Dann schauen Sie der link  

http://www.heute.de/ZDF/zdfportal/web/heute-Nachrichten/4672/8089116/ce8ab7/Das-ZDF-Wetter.html

Was machst du heute?



Easy German es una serie de vídeos realizados en las calles de ciudades alemanas, con el objetivo de ayudar a los que aprenden el idioma a entrar en contacto con el alemán que se habla en el día a día.

www.easygerman.org

Freitag, 12. April 2013

Die Europäische Sprachen und Geschwindigkeit der Sprachen.

Hallo Leute.
Ich wollte mit euch dieses Bild teilen.
Es hat nichts unbedingt mit der deutschen Sprache zu tun, aber ich finde es sehr lustig :D










Außerdem, wie ich heute gesagt habe, das sind die sieben schnellsten Sprachen. Wir müssen sehr stolz darauf sein, wir sind nämlich auf dem zweiten Platz :)

Platz 7: Mandarin

Die Chinesen reden so schnell, dass sie es schaffen 5,18 Silben in der Sekunde auszusprechen. Trotzdem landet die Sprache auf dem letzten Platz der Lyon-Studie.

Platz 6: Deutsch

Mit 5,97 Silben pro Sekunde sind die deutschen Muttersprachler aber auch nicht wirklich schneller.

Platz 5: Englisch

Englisch ist zwar die effektivste Sprache, aber keineswegs die Schnellste. 6,19 Silben schafft man durchschnittlich in der Sekunde. Mehr nicht.

Platz 4: Italienisch

Die Italiener kommen im Schnitt auf 6,99 Silben pro Sekunde.

Platz 3: Französisch

In dieser Sprache schafft man in der Sekunde durchschnittlich 7,18 Silben

Platz 2: Spanisch

Nicht umsonst hört es sich wie ein Wasserfall an, wenn jemand spanisch spricht. 7,82 Silben bringt man im Spanischen durchschnittlich in nur einer Sekunde über die Lippen.

Platz 1: Japanisch

Den Japanern macht bei der Redegeschwindigkeit, keiner so schnell etwas vor. Mit 7,84 Silben pro Sekunde ist Japanisch die schnellste aller sieben getesteten Sprachen.

Quelle

Donnerstag, 11. April 2013

Warum bekommen wir im Gesicht keine Gänsehaut?



Zusammengefasst kann man sagen: Weil unser Gesicht ohnehin relativ kälteunempfindlich ist.
Gänsehaut entsteht, weil sich um jede unserer Haarwurzeln herum ein kleiner Muskel befindet, der sogenannte Haarbalgmuskel. Wenn der sich zusammenzieht, erhebt sich der Haarfollikel, also die Einstülpung, in die das Haar eingebettet ist. Die Folge: das Haar steht ab.

Die wichtigste Ursache für Gänsehaut ist Kälte. Bei Kälte sorgt die Gänsehaut zum einen dafür, dass diese Muskeln aktiviert werden, und Muskelaktivität erzeugt immer ein bisschen Wärme. Außerdem sorgt die Gänsehaut dafür, dass die Haare abstehen. Dadurch wurde ursprünglich das Haar oder Fell etwas fülliger. Beim Menschen ist das leider nicht mehr der Fall – da passiert eher das Gegenteil: Wenn unsere wenigen Körperhaare abstehen, hat der kalte Wind im Zweifel noch leichteres Spiel – aber das ist nun mal ein Erbe der Evolution. Ein zweiter Auslöser für Gänsehaut ist Angst. Hier sagt die gängige Theorie: Die Gänsehaut war für unsere Vorfahren dann nützlich, wenn man einem feindlichen Tier oder auch Artgenossen gegenübersteht. Denn wenn sich die Haare aufstellen, wirkt man ein bisschen größer und bedrohlicher. Und wenn das dazu führt, dass das feindliche Gegenüber einen nicht angreift, kann das ein Überlebensvorteil sein.

Aber das war eine sekundäre Funktion, die ursprüngliche Funktion der Gänsehaut war wirklich die Reaktion auf Kälte. Vor dem Hintergrund wird vielleicht klarer, warum wir im Gesicht normalerweise keine Gänsehaut kriegen: Das Gesicht ist eh schon abgehärtet. Weil weite Teile des Gesichts kaum behaart sind – und das ist ja bei Affen auch schon so – ist das Gesicht ohnehin längst nicht so kälteempfindlich wie der Rest des Körpers. Deswegen ist es die letzte Stelle des Körpers, die wir im Winter verhüllen würden – nach den Händen. Und deshalb hat die Evolution es sozusagen gar nicht für nötig befunden, uns im Gesicht und auf den Händen mit der Option der Gänsehaut zu versorgen. Das heißt, die Haarbalgmuskeln im Gesicht sind zurückgebildet. Sie sind nicht ganz weg, deshalb bekommen manche Menschen noch eine abgeschwächte Form von Gänsehaut im Gesicht, aber längst nicht so ausgeprägt wie an Armen oder Beinen.

Mittwoch, 10. April 2013

Pollibricks


Plastikmüll? Mit Pollibricks baut man künftig Häuser!

Abfall aus Plastik gibt es wahrlich genug. Jährlich gehen allein in Deutschland 800 Millionen Plastikflaschen in den Müll. Ein Großteil davon, nämlich 500 Millionen, wird zu allem Überfluss um die halbe Welt nach Asien geschickt. Dem auf Umweltrecht spezialisierten Rechtsanwalt Hartmut Gaßner ist das seit langem ein Dorn im Auge.
 
 
 
„Im Sinne der Nachhaltigkeit wäre es doch geschickter, den gebrauchten Kunststoff wieder zu verarbeiten und vor Ort als Baustoff zu nutzen“, findet er. Deshalb unterstützt der Berliner Anwalt den taiwanesischen Architekten Arthur Huang und seinen neuen Öko-Baustoff, genannt Pollibricks. Gaßner betreut das Zulassungsverfahren der Pollibricks in Deutschland.
 

Ein Deutscher ist Vorreiter der Plastikmüll-Architektur

 
Die Idee des Bauens mit Recyling-Plastik stammt ursprünglich aus Deutschland. Einer der Vorreiter der Plastikmüll-Architektur ist der Zimmermann Andreas Froese aus Herford: Er zeigt den Menschen in Ländern wie Honduras, Nicaragua, Brasilien und Thailand, wie man mit Erde, Schutt oder Sand befüllte PET-Flaschen mit etwas Mörtel zu Häuserwänden baut. Das nimmt den Müll von der Straße und liefert umweltschonend und preisgünstig Wohnraum. 
 
Der aus Taiwan stammende Architekt Arthur Huang übernahm die Idee und verfeinerte sie: Der 43-jährige Harward-Absolvent entwickelte ein besonderes Verfahren und erfand eine Bienenwaben-Architektur, die sich besonders zum Bau von Wohn- und Arbeitsräumen eignet. Dabei lässt er den Plastikmüll zu neuen, mit Luft gefüllten Hohlformen gießen. Das Material ist lichtdurchlässig, dämmt gut, ist bruchsicher, schwer entflammbar und lässt sich ineinander stecken. Durch die Luft in und zwischen den einzelnen Bauelementen erzielen die sogenannten Pollibricks hervorragende Dämmwerte. In Taiwan gelten sie als Baustoff der Zukunft und in Europa stehen sie kurz vor der Einführung.
 

Plastikmüll als Baustoff der Zukunft?

 
Was aus Pollibricks entstehen kann, zeigt das Beispiel des spektakulären “EcoArk”. Der 130 Meter lange und 26 Meter hohe Pavillon steht seit November 2010 auf der Internationalen Gartenschau in Taipeh. Die Wände des Ausstellungsgebäudes bestehen aus 1,5 Millionen recycelten Kunststoffflaschen, die an einem Stahlgerüst befestigt sind. Der von Huangs Firma Miniwiz realisierte Fashion-Pavillon kann vollständig abgebaut und an anderen Orten wieder aufgebaut werden. Trotzdem ist es stabil genug, um Erdbeben und Wirbelstürme unbeschadet zu überstehen.
 
Das einzige in Deutschland aus Pollibricks errichtete Gebäude steht auf dem Gelände des Energieforums Berlin. Arthur Huang und Rechtsanwalt Gaßner hoffen, dadurch Kooperationspartner zu finden. Einer, der bereits Interesse zeigt, ist Alexander Rudolphi. Der Professor für nachhaltiges Bauen an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung im deutschen Eberswalde sieht neben den Dämmwerten vor allem die ausgezeichnete Ökobilanz als entscheidenden Vorteil: Gemessen an einer konventionellen Bauweise erscheint es möglich, mehr als 70 Prozent des mit dem Bau verbundenen Treibhauspotenzials einzusparen. Ein weiterer Vorteil bestehe darin, dass das gesamte System nach der Nutzung wieder leicht demontierbar und recyclebar ist, meint Rudolphi. Deshalb sieht er vor allem auch einen Einsatzbereich in temporären Bauwerken wie zum Beispiel Ausstellungs- und Verkaufsgebäuden sowie Montage- und Messehallen.

Dienstag, 9. April 2013

Berlin, mon amour

La France in Friedrichshain. Carole Gautron in ihrem Café „Louise Chérie“. Die Möbel sind sämtlich aus Frankreich.

Fast 15000 Franzosen wohnen in Berlin. Ihre Kultur und ihre Traditionen haben sie mitgebracht. Aus einem Artikel von Susanne Lenz.

1 AN IHREN ersten Besuch in Berlin kann sich Carole Gautron gut erinnern. Vom Flughafen Schönefeld fuhren sie und ihr Freund mit der S-Bahn in die Stadt. Ein paar Stationen vor dem Alexanderplatz seien sie durch eine Gegend ohne Häuser gekommen. „Ein Niemandsland“, sagt sie. „Nur ein paar Bäume standen herum.“ „Wir haben einen Fehler gemacht“, rief ihr Freund. Aber sie waren richtig. Sie konnten sich nur nicht vorstellen, dass es mitten in der deutschen Hauptstadt so viel Raum gibt.

2 Carole Gautron wollte damals vor fünf Jahren nur Freunde besuchen. Einen Monat später zog sie nach Berlin. „Das war Liebe auf den ersten Blick“, sagt sie. Vor ein paar Monaten hat sie zusammen mit ihrem Bruder ein Café namens Louise Chérie in Friedrichshain aufgemacht. Hier erinnert alles an ihre Heimat. Die Holztische, das Buffet hinter der Theke, der schmiedeeiserne Pavillon - alles stammt aus dem Antiquitätengeschäft ihres Vaters. Draußen hängt eine französische Fahne, und die Zitronentarte und der Apfelkuchen sind nach Familienrezepten gebacken.

3 Carole Gautron ist eine von 14361 Franzosen, die ihren Hauptwohnsitz in Berlin haben. Ihre Zahl ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. In keiner anderen deutschen Stadt sind es so viele. Rund 8000 Franzosen wohnen in München, in Hamburg sind es 4000. Dass es in Berlin Platz gibt, dass man das Fenster öffnet, und einen Baum vor sich hat, das begeistert Carole Gautron, die jetzt 43 ist, immer noch. Die Stadt sei so anders als Paris, wo sie früher gewohnt hat. In ihre Wohnung dort fiel kein Licht, draußen gab es kein Grün. Berlin sei so lebendig, sagt sie. „ Meine Freunde kommen hierher, um Party zu machen. In Paris geht das nicht. Es ist superlangweilig dort.“ Und alles koste viel mehr.

4 „Berlin ist eine Traumstadt, Berlin ist cool. Alle wollen hierher“, sagt auch Linde Berger. Sie ist 23, studiert in Frankfurt/Oder, aber wohnt in Berlin. Linde Berger ist am Stadtrand von Paris groß geworden, ihre Mutter ist aus Deutschland. Bei einem Praktikum in Berlin hätte sie sich in die Stadt verliebt und dann alles daran gesetzt, wieder her zu kommen. Sie hat ein Café als Treffpunkt vorgeschlagen. Das „Ungeheuer“ liegt in Neukölln nicht weit von ihrer Wohnung. Die teilt sie mit zwei Deutschen.

5 „Solche Cafés gibt es in Paris nicht“, sagt sie. „Dort hat man nur Bistros, in denen jeder Tisch gleich aussieht, und wo auch keine Sofas stehen so wie hier.“ Das Mobiliar des „Ungeheuer“ besteht aus der Trödelmischung, die für Nord-Neukölln typisch ist. „Das ist so gemütlich“, sagt Linde Berger. Sie fühle sich in Berlin auch sicherer als in Paris. „Hier kann ich nachts mit Shorts in der U-Bahn sitzen, in Paris würde ich angemacht.“

6 „Das stimmt“, sagt Amelie Loisier, eine französische Fotografin, die nach Berlin kam, weil sie hier eine Offenheit für ihre Ideen vorfand, die sie in Frankreich nie erlebt hätte. Deutsche Männer würden einen selten anmachen. „Aber das Flirten existiert hier auch überhaupt nicht.“ Sie denkt an das Spiel zwischen einem Mann und einer Frau, das kein Ziel und keinen Zweck hat, aber Freude macht. Das vermisst sie ein bisschen.

7 Wenn Carole Gautron das Lebensgefühl in Berlin beschreibt, fällt immer wieder das Wort Freiheit. „Frei' eit“, wie es aus ihrem Mund klingt. „So viel Freiheit gibt es nirgendwo.“ In ihrem Haus in Friedrichshain etwa lebten ältere Menschen, Familien, verrückte Musiker und Leute in Wohngemeinschaften zusammen. „Und alle respektieren einander“, sagt sie. „Das gibt es in Paris nicht.“ Dort würde sie ungeschminkt nie auch nur zum Bäcker gehen. „Aber hier kann ich machen, was ich will.“ Niemand würde sie berurteilen. (...)

8 Deutsch hat Carole Gautron in der Schule gelernt, als Teenagerin war sie bei einem Austausch in Bremen. Dort fand sie eine Freundin, doch als sie diese in ihr Sommerhaus einladen wollte, sagte die Großmutter nein. Sie wollte keine Deutsche bei sich empfangen, nachdem ihr Mann im Zweiten Weltkrieg in deutsche Gefangenschaft geraten und bei seiner Heimkehr so abgemagert war, dass seine Frau ihn nicht erkannte.

9 Für Carole Gautron hat die Geschichte in ihrem Verhältniss zu den Deutschen keine Bedeutung. Sie springt auf, als ein junger Mann mit Malerhosen das Café betritt. Es gibt keine Küsschen auf jede Wange, sondern eine herzliche Umarmung. „Das ist ein sehr guter Freund“, sagt sie später. Überhaupt habe sie viele gute deutsche Freunde, Freunde fürs Leben.

Berliner Zeitung 
22.1.2013
Quelle


Glossar


1-2

das Niemandsland - Gebiet, in dem niemand wohnt
Friedrichshain - Stadtteil von Berlin
das Buffet, s - hier: Schrank für Geschirr
die Theke, n - hoher Tisch in einem Lokal, an dem die Kunden bedient werdern
schmiedeeisern -  aus Eisen hergestellt
der Pavillon, s - kleines u. rundes Gartenhaus
das Antiquitätengeschäft, e - Laden, in dem alte, seltene u. damit wertvolle Gegenstände verkauft werden
die Fahne, n - Stoff mit den Farben eines Landes
die Zitronentarte, s - Zitronenkuchen
das Familienrezept, e - Beschreibung, wie man ein bestimmtes Essen kocht, die in einer Familie immer weitergegeben wird.

3-4

der Hauptwohnsitz, e - Wohnort, an dem man sich die meiste Zeit aufhält
stetig - gleichmäßig; ununterbrochen
lebendig - hier: interessant; so, dass viel los ist
die Traumstadt, ¨e - Stadt, die jmdm. sehr gefällt
gro
ß werden - aufwachsen; Kindheit u. Jugend verbringen
das Praktikum, ka - Zeit, die man in einer Firma verbringt, um praktische Berufserfahrungen zu sammeln
alles daran setzen - alles dafür tun, um etw. zu erreichen
Neukölln - Stadtteil von Berlin

5-6

das Mobiliar - Möbel
die Trödelmischung - Sammlung verschiedener alter u. gebrauchter Gegenstände
gemütlich - mit einer angenehmen Atmosphäre
anmachen -  (meist) eiene Frau in aufdringlicher Weise ansprechen, weil man sie sexuell interesant findet
vorfinden - antreffen; an einem Ort finden
flirten - durch Blicke od. Worte (sexuelles) Interesse an jmdm. zeigen
vermissen - traurig sein, dass etw. nicht da ist.

7-9

respektieren - jmdn. so annehmen u. gut finden, wie er ist
ungeschminkt - ohne  kosmetische Mittel wie Make-up, Lippenstift od. Kajal im Gesicht
beurteilen - ein Urteil/eine Meinung über jmdn./etw. haben/sagen
der Austausch - wenn sich Schüler aus verschiedenen Ländern gegenseitig besuchen
empfangen - jmdn. als Gast begrü
ßen
geraten - ungewollt in eine unangenehme Situation kommen
die Heimkehr - Zurückkommen nach Hause
abgemagert - sehr dünn, weil man nicht gut gegessen hat
das Verhältnis, se - persönliche Beziehung
die Wange, n - Backe; eine Seite des Gesichts.

Der Glückskäfer


Sie sind rot, mit vielen Punkten und manchmal riesig groß: die Glückskäfer. Aber keine Angst, sie sind ganz harmlos – zumindest wenn man keine Blattlaus ist.


Keiner kann sich ihrem Charme entziehen. Lautlos schwirren sie durch die Luft, setzen sich auf den Kopf, die Hand, auf eine Fensterscheibe oder ein Blatt. Klein, rot und mit schwarzen Punkten auf ihren oberen Flügeln. So kennt sie jeder: die Marienkäfer. Den Namen bekamen sie, weil sie als Geschenk Marias, der Mutter Jesu, besonders für Bauern angesehen wurden. Denn in der Landwirtschaft sind sie ein wahrer Glücksbringer. Sie sind sehr nützlich, weil sie Schädlinge wie zum Beispiel Blattläuse auffressen. Besonders zu Neujahr oder besonderen Gelegenheiten werden Glückskäfer verschenkt: in Kartenform, als riesiges Kuscheltier oder als Holzmarienkäfer auf einem Glücksklee. Der echte Glückskäfer hat sieben Punkte und ist rot. Rot steht für die Liebe, die Zahl sieben gilt als Glückszahl. Aber Vorsicht: Wer einem echten Marienkäfer etwas antut oder ihn sogar tötet, der wird kein Glück mehr haben. Das sagt zumindest der Aberglaube.


Der Glückskäfer - die Folge als MP3

Quelle

Glossar

riesig - gigante. Auch: riesengroß

harmlos - inofensivo

die Blattlaus - pulgón

entziehen - eximirse, evadirse
"Keiner kann sich ihrem Charme entziehen" - Nadie puede eximirse de sus encantos"

die Fensterscheibe - vidrio, cristal, lamina de cristal de la ventana

die Landwirtschaft - agricultura

der Schädling - parásito

das Kuscheltier - peluche

der Glücksklee - trébol de la suerte (lucky charm)

der Aberglaube - la superstición

Montag, 1. April 2013

Mikrokredite zur Existenzgründung - ein Wundermittel gegen Armut?



Jede revolutionäre Idee braucht eine kleine Entstehungslegende. Die der Mikrokredite geht so: Vor 35 Jahren trafen in einem Dorf in Bangladesch der Wissenschaftler Muhammad Yunus und eine Korbflechterin aufeinander. Der Professor wollte wissen, was die Frau bräuchte, um genügend Geld zum Leben zu verdienen.


Schon etwa 30 Euro würden ihr die Existenzgründung ermöglichen, rechnete sie ihm vor. Doch da sie arm sei, habe sie keine Chance auf einen Kredit. Er lieh ihr das Geld, sie konnte selbst den Bambus für ihre Körbe kaufen – und zahlte den Minikredit fristgemäß und plus Zinsen zurück.


Friedensnobelpreis für das Erfolgsmodell „Mikrokredite“

Nach diesem Erlebnis gründete der bangalische Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus die „Grameen Bank“. Die Idee: Menschen in Entwicklungsländern, die keine finanzielle Sicherheiten, dafür aber einen Plan für eine Existenzgründung haben, werden mit Krediten über durchschnittlich etwa 100 Euro unterstützt. Anders als bei der klassischen Entwicklungshilfe sind dafür jährliche Zinsen fällig. Denn die Mikrokredite sind keine edleSpende – sondern im Kern ein marktwirtschaftliches Instrument.

Der Erfolg gab Yunus Recht. Aufgrund der intensiven Betreuung und Beratung der Menschen, die einen Kredit aufnahmen, haben ca. 98 Prozent das Geld zurückgezahlt. Alleine in Bangladesch konnten sich Hunderttausende selbständig machen. 2006 bekamen Muhammad Yunus und seine Bank für ihre Idee den Friedensnobelpreis. Die Mikrokredite wurden weltweit als Wundermittel gegen Armut gefeiert. Immer neue Mikrofinanzbanken entstanden. Die Zahlen schwanken, je nach Studie, zwischen 10.000 und 70.000 Instituten, viele davon sind gewinnorientierte Unternehmen. Eine große indische Mikrofinanzbank ging im vergangenen Jahr an die Börse und warb mit hohen Eigenkapitalrenditen.


Mikrokredite in der Kritik: Zinsenfalle und Finanzhaie

Die Mikrokredite gerieten jedoch nach und nach in den Strudel des Kapitalismus – und in die Kritik, weil sie angeblich Menschen in die Schuldenfalle treiben. In Indien nahmen sich 2010 mehrere Bauern das Leben, weil sie die hohen Zinsen nicht mehr zahlen konnten. 20 Prozent jährlich berechnet die Grameen Bank, begründet durch den hohen Betreuungsaufwand. Einige unseriöse Mikrofinanzinstitute in der Region liehen sich Geld zu normalen Zinssätzen und verliehen es zu Wucherzinsen – von bis zu 60 Prozent weiter.

Kaum jemand kontrolliert in Indien noch, ob das geliehene Geld tatsächlich als Startkapital für ein Unternehmen genutzt wird. Studien bestätigten, dass viele das Geld nutzen, um einfach nur zu überleben: Sie kaufen Lebensmittel davon oder bezahlen Arztkosten. Und wenn die Geldgeber auf Rückzahlung drängen, dann wird bei einem anderen der unzähligen Unternehmen ein weiterer Kredit aufgenommen.

Seitdem gelten die Mikrokredite als entzaubert. Und die Ökonomen streiten, ob die Probleme in Muhammad Yunus’ Idee begründet sind - oder ob eine eigentlich gute Idee zum Opfer einer entfesselten Finanzwelt geworden ist.

Quelle


Glossar

die Existenzgründung
 – Als Existenzgründung wird die Realisierung einer beruflichen Selbstständigkeit bezeichnet. Im wirtschaftlichen Sinne bedeutet es eine Unternehmensgründung, wobei dieser Begriff eher für Gründung größerer Unternehmen jenseits des Mittelstand benutzt wird. Quelle

fristgemäß – en su debido plazo

die Zinsen (plur.) – el interés [finan.]

unterstüzt – respaldado

die Betreuung – la asistencia, el cuidado

die Beratung – el asesoramiento

entstanden – originarse, formarse

schwanken – tambalear, titubear, oscilar

die Börse – la bolsa

warb (werben) – anunciar, publicitar
die Werbung - el anuncio publicitario
sich um etwas bewerben - solicitar algo
sich bewerben - enviar un currículum, aplicar a un puesto de trabajo
etwas bewerben - dar publicidad a algo


die Falle  – la trampa, la encerrona, el cepo, emboscada, ratonera
die Zinsenfalle - la trampa de los intereses
die Schuldenfalle - la trampa de la deuda


der Hai – el tiburón
Finanzhaie - tiburón financiero: Situación irregular que se produce en algunas ocasiones en los mercados cuando un " tiburón financiero" compra secretamente un número importante de acciones de una sociedad y amenaza a ésta con lanzar una " opa hostil"

Die Mikrokredite gerieten jedoch nach und nach in den Strudel des Kapitalismus – mientras que poco a poco se descontrolan hacia la vorágine del capitalismo. 
der Strudel - el remolino, la vorágine 


sich (+Dat.) das Leben nehmen – suicidarse
auch: Selbstmord begehen

sichAkk. umbringen brachte umumgebracht |

begründet – justificar algo, razonar algo

betreuungsaufwand – asesoramiento de los gastos 
beispiel: 
Er gehört zu den Bewohnern der Apartments, für die nur ein geringer Betreuungsaufwand notwendig ist

zinsätzen (der Zinsatz) – el interés [finan.]

Wucherzinsen – el interés de usura[finan.]
der Wucherpreis - el precio de usura


entzaubert – desencantado


Weitere einbringungen, (die mit dem Text nichts zu tun haben).

der Zahnstocher -
el mondadientes, el palillo de dientes
die Dose - la lata
der Dosenöffner - el abrelatas
zunehmen - ganar peso, engordar
abnehmen - bajar peso, adelgazar
die Dachrinne - la gotera
der Aufwand - el gasto (auch: etw. aufwinden: levantar el ancla/preparar la cocina [platos y utensilios repartidos])
gründen - crear algo, erigir, fundar
der Austausch - el intercambio